Słone i smutne (2006)
Salt and Sad
Salz und Traurigkeit
for choir
- Text: poem by Tadeusz Różewicz "Opowieść o przedwiośniu" (fragments) from the volume "Czerwona rękawiczka" (1948)
- Language: Polish
- Instrumentation: mixed choir (8,8,8,8); Sopranos and Altos divisi up to 4, exceptionally to 6 voices; Tenors and Basses divisi up to 4 voices.
- Movements: 1
- Duration: 15'
- Dedicated to: Anna
- Commissioned by: Klangspuren Schwaz
- Premiere: 17.09.2006, Klangspuren Schwaz/Tirol; Latvian Radio Choir, Kaspars Putnins - cond.
- Publisher: Breitkopf & Härtel (hire material)
- CD: Smolka: Poema de balcones
Full Poem Text:
Opowieść o przedwiośniu | Eine Erzählung des Vorfrühlings |
Wilgotne są usta żony | Feucht sind die Lippen der Ehefrau |
słone i smutne | salzig und traurig |
biała skóra snu zimowego | weiße Haut des winterlichen Traumes |
bezbronna i jawna. | wehrlos und klar |
„Widzisz – za oknem | „Siehst Du – außen vor dem Fenster |
jak na modrej gałęzi | wie auf dem dunkelblauen Zweig |
dojrzało żółte słońce | reifte die gelbe Sonne |
białe ptaki mrozu | weiße Vögel des Frostes |
gęsto szczypią | knistern dicht |
szeroką twarz kobiety | das breite Gesicht der Frau |
nasz pokój wyciosany | unser Zimmer gehämmert |
w jasnym jesionie | in heller Esche |
ma barwę sześciokątnej komórki | hat die Farbe des sechseckigen Kämmerchens |
plastra miodu i | der Honigscheibe und |
cisza jest tu słodka | die Ruhe ist hier süß |
moje ręce są sine | meine Hände sind blau |
oto łapy niedźwiedzia | das sind die Pfoten des Bären |
który smakuje | der schmeckt |
dzień za dniem | Tag für Tag |
miodowy miesiąc | Honigmonat |
wypełniony jak pień lipy | gefüllt wie der Lindenstamm |
złotymi słojami. | mit goldenen Glasgefäßen |
Zamknąłbym na zawsze | Ich würde für immer |
bielmo tego krajobrazu | die Blindheit der Landschaft einschließen |
i został | und verbleiben |
ale czuję jak woda | aber ich fühle wie das Wasser |
marszczy się | sich runzelt |
pod pokrywą lodu | unter der Eisdecke |
dotykana okrągłymi | berührt von runden |
jak o | wie das O |
pyszczkami karpi | Mäulchen der Karpfen |
i widzę srebrne łono | und sehe den silbernen Schoß |
Wisły. | der Weichsel. |
Kiedy rozpękną lodowce | Wenn die Gletscher brechen |
tknięte ciepłymi wargami | Sanft berührt von warmen Lippen |
pierwiosnków | der Primel |
pierwszy stateczek | das erste Schiffchen |
dymiący | rauchend |
jak moja czarna fajka | wie meine schwarze Pfeife |
spłynie do Bałtyku…” | gleitet ins Baltische Meer…“ |
Wilgotne są usta żony | Feucht sind die Lippen der Ehefrau |
słone i smutne | salzig und traurig |
biała skóra snu zimowego | weiße Haut des winterlichen Traumes |
bezbronna i jawna. | wehrlos und klar. |
(Übersetzung: Elżbieta Milczarek) |
Program Note:
(DE)
Martin Smolka hat hier das Gedicht "Słone i smutne" (etwa: Salz und Traurigkeit) des polnischen Dichters Tadeusz Różewicz in Töne gesetzt. Es ist ein in den 50er Jahren geschriebenes, auf Vergangenes zurückblickendes Liebesgedicht, erzählt vom Aufbrechen des Eises, von der Öffnung des Flusses hin aufs Meer und ist angefüllt mit poetischen Bildern (z.B. Karpfen, die die Eisschollen von unten küssen), die mit der eigenen Kammer, den Lebensumständen und den Erinnerungen in Beziehung gebracht werden. Smolka hatte das Gedicht schon sehr lange gekannt and es für eine Komposition aufbewahrt. "Jetzt war die Zeit gekommen. Ich habe einige Erfahrungen aus dem Walden-Stück verwendet, aber dieses etwas viertelstündige Stück ist mehr improvisierend in der Art von Morton Feldman angelegt. Wenn man es analysiert, dann kann man kurze melodische Fragmente finden, clusterähnliche Klänge und viele Wiederholungen kurzer Passagen. Ich wusste hier einfach, was ich zu schreiben hatte, ich weiß nicht warum."
Reinhard Schulz