Martin Smolka

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Psalmus 114 (2009)


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Text:

I. In exitu

In exitu Israel de Aegypto,

domus Iacob de populo barbaro,

factus est Iuda sanctuarium eius,

Israel potestas eius.

II. Montes

Montes saltaverunt ut arietes

III. Iordanis

Iordanis conversus est retrorsum

IV. Montes et colles

Montes saltaverunt ut arietes

et colles sicut agni ovium.

Montes, quod saltastis?

(...) et colles, sicut agni ovium?

V. Mare

Mare vidit et fugit.

A facie Domini contremisce, terra,

a facie Dei Iacob,

qui convertit petram in stagna aquarum

et silicem in fontes aquarum.

Mare vidit et fugit.

Domine Deus Tu solus Sanctus

Rex coelestis

Gloria

Alleluia



Program Note:


(EN)

Psalmus 114 is a piece for 16-voice mixed choir and small symphony orchestra. The words of the biblical psalm in Latin are set to five movements of general duration approx. 25 minutes. The Psalm 114 with its four strophes at four verses belongs to the briefest ones. It describes the miraculous interventions of Lord during the Exodus. There is a remarkable tension between the dramatism of the described elemental disasters on one side, and, on the other side, the playfulness of verses which express it: "the mountains skipped like rams, the little hills like lambs" or "the sea saw it and fled". This was the starting impulse for my approach.

The first movement, set on the first strophe, expose the entire situation: "When Israel went out of Egypt ... Judah was his sanctuary..." The following four movements are devoted each to one of the miraculous elemental events. (mountains skipped, Jordan drove back, mountains and little hills skipped, the sea fled)

To underline the praying nature of the turn to Lord in the last strophe, I added few words from the Gloria of Latin Mass ordinary to the culmination point of the 5th movement, which is culmination point of the entire piece as well.


Martin Smolka



Reviews:


Susanne Benda: Risiken und Nebenwirkungen Stuttgarter Machrichten, 14.09.2009

Das geglückteste Werk präsentierten das SWR-Vokalensemble und die Deutsche Radio-Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern unter Marcus Creeds Leitung im Beethovensaal: In seiner Vertonung des Psalms 114 erwies sich Martin Smolka als erfindungsreicher Vokalklangästhet. Zumal an den sprechenden Bildern des Bibeltextes entzündet sich seine Fantasie, und sehr schöne, gelegentlich fast meditative Klangflächen hat der Tscheche erfunden. Die Musik entwickelt einen sehr speziellen Sog – auch weil der Chor das, was ihm in die Kehlen hineinkomponiert wurde, exzellent darbietet, und das einsame solistische Sopran - "Alleluja" am Ende berührt auch, weil sich Affirmation und Befragung, musikalische Idee und Textbezug hier kaum präziser, kaum stimmiger ausbalancieren ließen. Das bewiesen nicht zuletzt die beiden Uraufführungen des Folgetages.



Werner Müller-Grimmel: Kirche wäre gut gewesen Stuttgarter Zeitung, 14.09.2009

Smolkas "Psalmus" bezieht seinen Reiz aus klanglicher Umsetzung textlicher Kontraste von Strenge und spielerischen Elementen. Polymetrisch rhythmisierte, leicht dissonante Akkordblöcke und wilde Intervallsprünge wechseln ab mit ätherisch schwebenden Klängen – eigenwillig minimalistische Strukturen, wirkungsvoll zur Geltung gebracht.



Verena Großkreutz: Schwierige Harmonie Esslinger Zeitung, 15.09.2009

Dem Beginn des Psalmen-Wochenendes beim Musikfest kam eine CDU-Wahlveranstaltung auf dem Stuttgarter Marktplatz in die Quere. Wegen des Lärms, der von dort drohte, wurde das Konzert mit Vertonungen des 114. und 115. Psalms von der Stiftskirche in die Liederhalle verlegt. Für die Uraufführung von Martin Smolkas "Psalmus 114" für Chor und Orchester, ein Auftragswerk der Bachakademie, war das freilich nicht der beste Ort. Die Klangwelt des tschechischen Komponisten fühlt sich in sakralen Räumen wohler als in den zugigen Weiten des Beethovensaals. Dass seine Musik dennoch nicht ihre Wirkung verfehlte, dafür sorgten das SWR-Vokalensemble, sein Leiter Marcus Creed und die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Ihnen gelang es, den großen dramatischen Spannungsbogen der Geschichte vom Auszug der Israeliten aus Ägypten straff zu halten und die besonderen Qualitäten Smolkas als einem Meister der Stimmbehandlung und chorischen Klanggestaltung voll zur Entfaltung zu bringen. Die Meeresteilung, das Zurückweichen des Jordans und die hüpfenden Berge, von denen der Psalm berichtet, bauten sich plastisch vor dem inneren Auge auf, wobei es Smolka auf geheimnisvolle Weise gelingt, gerade seinen Naturbildern eine mystische, ja metaphysische Klangaura einzuhauchen. Immer wieder teilt sich der Chor sechzehnfach auf in irisierende Klänge von ergreifender Schönheit - so als wolle sich das Göttliche in der Natur offenbaren. (...)


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